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Cañón De Mordor - Entre el señor de los anillos y la ilegalidad

Einzigartige Wälder, türkisblaue Lagunen, Wasserfälle und ein Tal wie aus „Herr der Ringe“. Das alles bietet der Cañon De Mordor. Doch was steckt dahinter und welche Problematiken verbirgt dieses neue Ausflugsziel?

Einzigartige Wälder, türkisblaue Lagunen, Wasserfälle und ein Tal wie aus „Herr der Ringe“. Das alles erlebt man bei einer Wanderung zum Cañón De Mordor. Doch das hier soll kein Artikel werden wie jeder andere „Geheimtipp“ über unberührte Ecken dieser Erde, sondern ein Aufruf zur Rücksicht und eine kleine Erklärung, warum der Cañón De Mordor ein eher problematisches Erlebnis ist.  Aber immer langsam.

Wo liegt der Cañón De Mordor und was ist sein Geheimnis?

Der Cañón De Mordor ist eine Schlucht, eigentlich „Quemaderos del Poás“ genannt, auf circa 2095 Meter Höhe und befindet sich im Nationalpark des Vulkan Poás in der Provinz Alajuela im Norden Costa Ricas. Ihren Spitznamen hat die Zone dank ihrer Beschaffenheit in Anlehnung an die karge Landschaft Mordors in „Herr der Ringe“ erhalten. Beeindruckend ist sie also allemal!

Das Tal „Quemaderos del Poás“ hat dank der „Herr der Ringe“-Filme einen einmaligen Kosenamen bekommen: Cañón De Mordor

Wie erreicht man den Cañon De Mordor?

Momentan werden viele geführte Touren zur Schlucht von Mordor angeboten. Diese starten in „Bajos del Toro“, eine Zone des Landes, die vor allem für die Vielzahl an Wasserfällen und türkisen Flüssen bekannt ist. Von dort aus geht es sieben Kilometer über eine private Finca bergaufwärts Richtung Gipfel. Nach circa zwei Stunden erreicht man die Grenze zwischen Privatgrund und dem Nationalpark „Volcán Poás“. Hier beginnt der spannendste Teil des Weges mit einer Vielzahl an Baumstämmen, die es zu überqueren gilt, unberührter, grüner Natur und vor allem viel Schlamm (zumindest in der Regenzeit gehört das eindeutig zum Erlebnis dazu). Nach circa 45 Minuten blitzt dann endlich der Gipfel des einzigartigen Berges durch die Baumwipfel. Nach einem kurzen Abstieg erreicht man dann auch schon das eigentliche Tal. Die weitläufige, karge und unbeschreiblich einzigartige Landschaft verleihen allen, die es bis hier oben geschafft haben, ein Gefühl der Freiheit und Stolz auf das Erreichte.  Hier gehören eine kleine Rast und vielen Fotos zum Programm, bevor es dann wieder an den Abstieg geht.

Doch was wäre eine Wanderung durch die Zone um Bajos del Toro ohne ein Bad in türkisblauen Lagunen und einer Dusche unter den dazugehörigen Wasserfällen? Auf dem Weg dorthin gibt es eine Vielzahl davon. Einer der bekanntesten auf dem Gelände der Finca ist wohl der Wasserfall „Caida del Cielo“. Mit ein bisschen Glück teilen die Guides aber auch ihre versteckten Geheimtipps mit den Gästen. Also ab ins kühle, traumhafte Wasser und die Füße nach einer langen Wanderung abkühlen lassen! Im Anschluss an einen langen Tag geht es dann wieder zurück Richtung Eingang.

Die Problematik hinter Cañón De Mordor

Wie schon erwähnt liegt der Cañón De Mordor innerhalb des Nationalparks „Vulkan Poás“, wird allerdings über eine private Finca betreten. Deshalb ist der Zugang zur Schlucht eigentlich illegal und somit verboten. Aus diesem Grund war an dem Tag, an dem wir die Wanderung gemacht haben, sowohl die Polizei als auch das Ministerium für Umweltschutz (MINAE) in der Zone unterwegs, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Warum ist ein unkontrollierter Tourismus hier so riskant?

Zum einen befindet man sich in nächster Nähe des Vulkan Poás, einer der Vulkane, die in den letzten Monaten und Jahren wieder vermehrt Aktivität gezeigt haben. Vermehrt treten hier Gase auf, die sich direkt auf die Atemwege auswirken können. Da keinerlei Kontrolle seitens der Behörden über Besucherzahlen herrscht, kann das in Notfällen schnell Probleme verursachen.

Zum Anderen ist der Fluss „Rio Desagüe“, der durch das Tal fließt, bei Regen bekannt für die plötzlich auftauchenden Flutwellen, die unerfahrene Wanderer im Zweifelsfall unterschätzen und sich selbst in Gefahr bringen können. Auch werden die Wanderwege durch private Fincas nicht kontrolliert und können für Anfänger schnell problematisch werden: Rettungen im Falle eines Notfalls sind schwierig und für die Sicherheit der Gäste ist nicht ausreichen gesorgt.

Zu guter Letzt fließen bei einem Zugang über Privatgrund keinerlei Einnahmen in die Erhaltungsprogramme der Regierung, die essenziell für den Schutz der Flora und Fauna sind. Strengere Maßnahmen werden in Zukunft also noch notwendiger werden, um den illegalen Tourismus auszubremsen und die Gäste vor Naturgewalten und Abzocken zu schützen.

Resumen

Der Cañón De Mordor ist eindeutig ein einmaliges Erlebnis und so nirgends in Costa Rica zu finden. Mit seinem atemberaubenden Relief und den traumhaften Wasserfällen definitiv großartig. Wir haben eine Tour über einen lokalen Guide gebucht und erst in der Schlucht selbst, da die Polizei vor Ort war, erfahren, dass der Zugang eigentlich nicht erlaubt ist. Die Regierung Costa Ricas hat aufgrund der steigenden Besucherzahlen angekündigt, die Kontrollen zu verstärken und gegen die illegalen Touranbieter vorzugehen.

Dieses Erlebnis dient uns allen also als Denkanstoß, die Destinationen, so touristisch gefragt sie auch sein mögen, vor der Reise auf Herz und Nieren zu überprüfen.

Im Angesicht der rechtlichen Lage wird diese Wanderung also in die Schublade der Anekdoten wandern 😉. 

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