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Fliegen in Zeiten von COVID-19

Reisen in Zeiten von COVID-19. Wie fühlt es sich an, während einer weltweiten Pandemie in ein Flugzeug zu steigen und was gibt es zu beachten? Ein persönlicher Bericht über einen Langstreckenflug mit Maske.

San José, Costa Rica – München, Deutschland

Reisen ist immer spannend – von den Reisevorbereitungen, über den Aufenthalt am Flughafen, den verschiedenen Flügen bis hin zum Umsteigen und letztendlich der Ankunft am Ziel verstecken sich viele Emotionen, Eindrücke und Erwartungen.

Doch wie ist es eigentlich, in Zeiten einer Pandemie zu reisen?

Was es im Zusammenhang mit COVID-19 zu beachten gibt und wie unterschiedlich die Maßnahmen in den verschiedenen Ländern sind, erzähle ich euch mit ganz frischen Eindrücken einer sehr emotionalen Reise.

Am Flughafen San José, Costa Rica (SJO)

Der International Airport Juan Santamaría in San José ist, neben dem Airport Daniel Oduber Quirós in Liberia, Guanacaste, einer der zwei internationalen Flughäfen Costa Ricas.

Dank seiner überschaubaren Größe und der damit verbundenen Übersichtlichkeit kann der momentanen Ausnahmesituation aufgrund des Coronavirus perfekt entgegengetreten werden.

Die Fluggäste werden vor den Türen der Schalterhalle abgesetzt, die (häufig emotionalen) Abschiede finden nun nicht mehr im Inneren des Flughafens statt.

Vor dem Betreten des Gebäudes ist das Händewaschen verpflichtend. Nach einer schnellen Passüberprüfung durch das Sicherheitspersonal geht es dann über zwei Desinfektionsteppiche und durch eine automatische Fiebermessstation in die Check-In-Halle. Im gesamten Flughafengebäude stehen Desinfektionsmittelspender bereit.

Sowohl im Bereich des (Auto-)Check-Ins als auch bei der Migrationsbehörde und bei den Sicherheitschecks sind auf dem Boden die entsprechenden Abstandsmarkierungen angebracht. Die Behälter für Gegenstände in der Sicherheitsschleuse werden nach jedem Benutzen desinfiziert.  

Im Bereich der Gates sind die Bänke mit entsprechenden Markierungen blockiert, damit auch hier der vorgeschriebene Abstand von 1,8 Metern eingehalten wird.

Das Boarding findet in Kleingruppen von ca. 10 Personen statt, um auch hier für die Sicherheit der Reisenden sorgen zu können.

Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist außerdem in jedem Moment Pflicht.

Der Flughafen San José (SJO) gibt viel Vertrauen und sticht mit seinem ausgeklügelten Hygienekonzept auf jeden Fall hervor! Doch nicht nur hier: Auch im Rest des Landes hat die Regierung weitaus strengere Maßnahmen -wie verpflichtendes Fiebermessen in den Supermärkten- eingeführt. Alles für das Wohlbefinden und die Sicherheit der Bürger und der Gäste.

Der Langstreckenflug San José – Frankfurt

Aufgrund der vielen Reiseeinschränkungen weltweit sind die Flugzeuge momentan deutlich leerer als sonst. Nach dem Boarding in Kleingruppen hatte ich persönlich also eine komplette Reihe (7 Sitzplätze) für mich ganz allein. Das macht einen Nachtflug natürlich deutlich angenehmer.

An Bord ist das Tragen einer Maske ebenfalls zu jeder Zeit verpflichtend und Desinfektionstücher werden unter den Gästen verteilt. Der Service findet vereinfacht statt, Getränke und Speisen gibt es zeitgleich, um das Absetzen der Maske auf ein geringstes zu minimieren.
Tipp: Mehrere verschiedene Maskentypen mitnehmen. Mit den FFP 2-Masken ist das Atmen ein bisschen schwieriger und Schlafen somit eher unkomfortabel. Für dieses Zeitfenster empfehle ich eher eine der dünnen Einmalmasken zu verwenden. Für den restlichen Aufenthalt haben mir die FFP 2 Mund-Nasenbedeckungen aber zusätzlich Vertrauen für eine entspannte Zeit an Bord gegeben.

Beim Verlassen des Flugzeugs suchte man vergeblich nach dem gewohnten Chaos: Dank einem System für Aussteigen nach Sitzreihen lief das nämlich ähnlich entspannt wie der Einstieg und ganz ohne Hektik.

Am Flughafen Frankfurt

In der Börsenhauptstadt Deutschlands sucht man vergeblich nach dem Fieberthermometer. Hier setzt man vor allem auf Abstandsmarkierungen auf dem Boden, Hinweise auf die Maskenpflicht und Spender für Desinfektionsmittel. Im Vergleich zu dem costaricanischen Standard scheint es erstmal „abgespeckt“: Tische stehen nicht im Abstand von 1,5 Metern, sondern Reisende werden dazu aufgefordert, selbst auf die nötige Distanz zu achten. Wer weiß – Vielleicht hat Deutschland einfach mehr Vertrauen in die Reisenden?

Flug Frankfurt – München

Nach dem gleichen Prinzip wie in der Maschine von San José nach Frankfurt fand auch hier das Boarding nach Gruppen statt. Einziger Unterschied: Die Maschine war komplett ausgebucht. Die Konsequenz: Das Verstauen des Gepäcks war schwierig und das Nutzen der Mund-Nasen-Masken noch wichtiger als eh schon. Zu trinken gab es eine Flasche Wasser – dafür durfte man die Maske natürlich abnehmen. Alle Mitreisenden haben sich ausnahmslos an die Maskenpflicht gehalten, es gab also keinen Grund zur Sorge. Positiver Nebeneffekt: Das Verlassen des Flugzeugs funktioniert dank der Gruppen schneller und problemloser als früher!

Am Flughafen München

Ähnlich wie am Flughafen Frankfurt sahen auch hier die Hygienemaßnahmen aus: Markierungen am Boden bei Passkontrolle, an Rolltreppen und am Gepäckband weisen auf die nötige Distanz hin, Desinfektionsmittel steht bereit und Maskenpflicht herrscht innerhalb des Flughafens. Außerdem werden an beiden Flughäfen (MUC und FRA) die Coronatests angeboten.

COVID-19-PCR-Test in München

Im Bereich des Forums, in dem Gebäude über dem Abgang zur S-Bahn/Terminal 1 werden die kostenlosen Corona-Tests angeboten. Eine Registrierung im Voraus ist normalerweise erforderlich. Mit ein bisschen Glück kann man sich aber auch vor Ort registrieren.

Achtung: Bei Stoßzeiten kann es vielleicht zu Wartezeiten kommen oder eine vorherige Terminvereinbarung erforderlich sein.

Nach dem Ausfüllen eines Formulars und der Zustimmung zum Test außerhalb des Gebäudes begibt man sich mitsamt dem Pass und Bordkarten zur Registrierung (Achtung: Wer Anschlussflüge hatte, wie zum Beispiel FRA-MUC, verwendet den letzten der durchgeführten Flüge). Hier wird überprüft, ob man tatsächlich der oder die Reisende ist. Danach geht es zur Entnahme der Probe: Blitzschnell und ohne Schmerzen wird die Probe im Rachen entnommen. Abhängig von der Anzahl der Tests bekommt man sein Ergebnis innerhalb der nächsten 3 bis 5 Tage per Mail zugeschickt. Insidertipp: Wer mit negativem PCR-Test (nicht älter als 48 Stunden bei Einreise und auf Englisch oder Deutsch) nach Bayern kommt und symptomfrei ist, kann das Testergebnis bei der verpflichtenden Rückmeldung beim Gesundheitsamt einreichen und wird informiert, ob die Quarantäne so hinfällig wird. Eventuell können hier kurzfristige Änderungen entstehen. Die jeweiligen Gesundheitsämter können hier weiterhelfen.

Fazit

Reisen in Zeiten von COVID-19 hat sich sehr verändert – aber nicht nur im negativen. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen und ein bisschen Vorbereitung wird das Reisen dank geringerer Anzahl an Fluggästen und strengeren Vorschriften schnell entspannter als vorher. Und wer freut sich nicht über ein paar gewonnene Extra-Minuten beim kontrollierten Boarding und eine gesunde Distanz zu Mitreisenden?

8 Antworten auf „Fliegen in Zeiten von COVID-19“

Ihr habt alle so viel Angst vor dem Sterben, somit vergesst ihr zu Leben.
Echt traurig das ganze als normal anzusehen.
Ich bin erschüttert wie sehr die Mediale Manipulation ihre Wirkung zeigt.
Ich wünsche Euch viel Glück in eurem gehorsamen Leben.

Lieber Herr Müller,
zunächst einmal herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen und hier auf meinem Blog vorbeigeschaut haben. Die Betrachtung der aktuellen Situation und die individuelle Einschätzung überlasse ich persönlich jedem selbst. Fakt ist, dass die weltweite Krise dem Tourismus und dem individuellen Wohlbefinden, verbunden mit (normalerweise üblichen) (Urlaubs-)reisen stark geschädigt hat. Dieser Artikel soll den Reisenden Mut machen, wieder mit den Gedanken in die Ferne schweifen zu können, die Angst vor dem Reisen nehmen und einen Einblick in das momentane Geschehen im Flugverkehr rund um den Globus ermöglichen. Und das Tragen einer Maske hat noch keinem Geschadet – ganz im Gegenteil: es kann sogar beitragen, die Mitmenschen vor möglichen Infektionen zu schützen.
Alles Gute und Pura Vida!

Ich sehe es genau so
Traurig dass jeder der dies für sich so nicht möchte oder auch aus gesundheitlichen gründen nicht kann ( Maske tragen ) wir diskriminiert . Könnte für alle die menschen die aus Gesundheitsgründen keine Maske tragen können ein ärztlicher Atest reichen ?

Liebe Frau Christen,
herzlichen Dank für Ihr Feedback!
Die anderen Gäste in mögliche Gefahr zu bringen, nur weil man persönlich nicht „möchte“, wie Sie sagen, finde ich nicht verantwortlich und gilt für mich nicht als Diskriminierung. Wer aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen KANN, kann sicherlich in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Fluggesellschaft und einer vorliegenden medizinischen Begründung bzw. Attest eine Lösung finden. Hier scheint es mir sinnvoll, mit den jeweiligen Beauftragten der Airlines in Kontakt zu treten.
Umso wichtiger erscheint es mir jedoch, dass gesunde Menschen ohne physische Einschränkung die Masken tragen, um eben diese Personen, die aus gesundheitlichen Beweggründen keine Maske tragen können, zu schützen. Nicht jeder reist momentan aus Urlaubsgründen, sondern auch Familienangehörige, die zum Beispiel nach Hause zurückkehren wollen oder müssen. Und hierbei sind alle Alters- und Risikogruppen vertreten.
Ich empfehle Ihnen zum Beispiel, in regelmäßigen Abständen die Waschräume aufzusuchen, die Mund-Nasen-Bedeckung ein paar Minuten abzunehmen und durchzuatmen. Außerdem lege ich Ihnen ans Herz, mehrere Masken dabeizuhaben, um ggf. auszutauschen, wenn Sie sich unwohl fühlen oder die Maske feucht ist.
Wenn wir alle an einem Strang packen und die labilsten der Gesellschaft mit solch kleinen Gesten, wie das Tragen einer Maske, unterstützen, tragen wir dazu bei, schlimmere Konsequenzen bei uns oder unseren Mitmenschen zu verhindern :).
Alles Gute und Pura Vida!

Ich habe keine Angst vor dem Reisen und schon keine Angst vor diesem lächerlichen Corona Virus. Angst habe ich, wenn meine Kinder trotz Laminar Flow und Hepafilter auf dem Flug nach CR gezwungen werden, solch einen sinnlosen Lappen 12 h vor dem Gesicht zu hängen. Es ist schon erschreckend, wie Politik und Medien die Menschen verängstigt und gehorsam gemacht hat.

Lieber Marko,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Die Einschätzung oder Rechtfertigung der einzelnen Maßnahmen überlasse ich jedem selbst.
Ich kann deine Bedenken bezüglich deiner Kinder nachvollziehen. Wie du richtig gesagt hast sollten im Optimalfall Hepafilter etc. vor der Verteilung der Krankheitserregern im Flugzeug schützen. Stelle dir trotzdem vor, dass ein Infizierter ohne Symptome an dir, auf dem Weg zur Toilette, vorbei läuft und ohne Maske aus Versehen hustet oder niest. Auch wenn dir und deinen Kinder vielleicht nichts passiert und ihr eine mögliche Infektion gut übersteht, könntest du dieses oder einen anderen, über Aerosole übertragbaren Virus zum Beispiel an deine Eltern, Großeltern, Busfahrer, Hotelangestellte o.ä. weitergeben. Diese haben eventuell Risikofaktoren, wodurch die Gefahr, schwerwiegend zu erkranken, nachweislich steigt.
Ich lade dich deshalb ein, mit der entsprechenden Fluggesellschaft in Kontakt zu treten und z.B. das Mindestalter für das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes und die genauen Richtlinien erfragst. Außerdem ist das Tragen einer FFP 2-Maske nicht vorgeschrieben, leichtere Alternativen, wie zum Beispiel die dünnen, chirurgischen Masken, sind also auch möglich.
Die Maske schützt nicht nur dich, sondern auch deine Mitreisenden und mit ein bisschen Rücksicht aufeinander können wir gemeinsam wieder Stück für Stück dazu beitragen, zu einer Normalität zurück zu kehren.

Herzliche Grüße und Pura Vida!

Saludos. Ojala todo este bien por alla. Muy descriptiva tu experiencia y facil de entender. Gracias nos vemos la proxima. 👍👍

Hola Olman!
Gracias por haberte tomado el tiempo de visitar mi blog y haberme dejado este comentario. Te invito a que me sigás visitando aquí en en Blog, en Facebook (Go Pura Vida) y en Instagram (@go_puravida) para conocer nuevos lugares al rededor del mundo y soñar un poco en tiempos tan dificiles.
Pura Vida!

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